Loading...

2001 | Café schräg


Café schräg

Architektursommer 2001

"Durchzug - unvollendete Räume". Tanzperformance an ungewohnten und unbewohnten Plätzen während eines geführten Spaziergangs durch Lübecks Innenstadt.
Im öffentlichen Raum, mittendrin im Stadtkern finden wir ungenutzte, unklare, unvollendete Orte.
UnOrte orten und neu bespielen ist das Thema dieses Rundganges. Dabei ergeben sich neue Sichtweisen auf dem Tableau des öffentlichen Lebens, an bekannten Plätzen und Passagen.Durch Irritation und Konfrontation. Im Vorübergehen, beim Stehenbleiben, sich umschauen, sich umhören. Auf alltäglich vertrauten Pfaden führt der Weg in weitem Bogen vom Klingenberg bis zum Gipfel auf der Hochgarage. Das Bestehende wird mit Theaterspiel, Klang und sichtbaren Zeichen inszeniert.Es werden Assoziationen geweckt für mögliche Veränderungen an gewohnten Orten, für Chancen und Potentiale im öffentlichen Raum.

In der Kulisse des "verpackten" Klingenberg ist auch das Straßen-"Café schräg" von 1,80 m hohen Kartons umgeben und somit für den Zuschauer unsichtbar. Mit dem Abtransport der Verpackung wird die Szenerie sichtbar: Eine Kellnerin, eine Dame, ein Herr. Ein schräger Tisch, ein schräger Stuhl, ein gerader Stuhl. Es beginnt ein absurdes Spiel mit den Linien - getragen von dem Versuch, eine Kaffee zu servieren bzw. zu trinken. Während die Kellnerin mit den vom Tisch rutschenden Tassen kämpft, versucht die Dame vergeblich, eine bequeme Position auf dem schrägen Stuhl einzunehmen. Der Herr sitzt in schräger Haltung auf dem geraden Stuhl und liest Zeitung. Es entwickelt sich ein schräges Mit- und Gegeneinander voller hilfloser Bewegungskomik, das in der Absurdität bis zum Maximum gesteigert wird. Ende offen!


Konzept/Ausführung: Architektur Forum, TanzOrtNord, combinale/das theater, Alias-Atelier für Spaziergangforschung, Theater Lübeck
Tanz und Choreographie: Ulla Benninghoven, Ulrich Gebauer, Shiao Ing Oei
September 2001, September 2002, September 2003